Ausgaben vs. Einnahmen beim Semester im Ausland
Wie viele Studierende träumen wohl von einem Semester im Ausland? Die Gründe dafür sind vielfältig: Neue Kulturen kennenlernen, Sprachkenntnisse vertiefen, neue Studieninhalte lernen, neue Menschen treffen. Es geht immer darum, etwas Neues zu erleben.
Bei allen Träumen und Wunschvorstellungen müssen Studenten, die ins Ausland gehen, ein paar praktische und wichtige Dinge beachten. Welche Kosten auf Auslandsstudierende zukommen und wie diese zu finanzieren sind, erläutert folgender Artikel.
Gründe für den Auslandsaufenthalt kompakt zusammengefasst
Es gibt vielfältige Gründe für ein Auslandssemester. Viele Studierende geben „neue Erfahrungen machen“ an, die Karriere ist zudem ein wichtiger Punkt. Die meisten grossen Unternehmen wünschen sich von Berufseinsteigern Auslandserfahrungen und gute Sprachkenntnisse mindestens in Englisch, bestenfalls noch in einer weiteren Fremdsprache.
Aus dem Lebenslauf sollte demnach hervorgehen, wo und wann Auslandsaufenthalte stattgefunden haben und welche Kenntnisse dort erworben wurden. So zeigt der der professionell gestaltete Lebenslauf direkt, was der Bewerber alles mitbringt.
Nicht zuletzt um die Karrierechancen der Studierenden voranzutreiben, unterstützen Universitäten und spezielle Programme die Auslandsaufenthalte finanziell und personell.
Die richtige Finanzierung ist das A und O
Bevor ein Student sich für ein Semester im Ausland bewirbt, sollte er die Finanzierung bereits geplant haben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die es im Vorfeld auszuloten gilt. Für manche Studenten ist das sogenannte Auslands-BAföG eine Option. Diese Förderung funktioniert ähnlich wie das klassische BAföG im Heimatland.
Das bedeutet, dass Studierende, die bereits in der Schweiz BAföG erhalten, eine gute Chance haben, auch den Auslandsaufenthalt mit Auslands-BAföG zu finanzieren. Aber: Auch wenn jemand in der Schweiz kein BAföG erhält, schadet ein Antrag auf Auslands-BAföG nicht. Durch die höheren Lebenshaltungskosten besteht die Möglichkeit, die Förderung trotzdem in Anspruch nehmen zu dürfen.
Natürlich sollte sich niemand ausschliesslich auf eine Einnahmequelle während des Semesters im Ausland verlassen. Für Studierende, die innerhalb Europas einen Aufenthalt im Ausland planen, bietet sich die Erasmus-Förderung an. Studierende erhalten während des Auslandsaufenthalts monatlich einen Geldbetrag, der sie beim Studium im Ausland unterstützt.
Nicht wenige Studierende nehmen im Ausland zusätzlich einen Job an. Sie arbeiten nebenbei als Babysitter, im Café oder in anderen Einrichtungen. Das hat den Vorteil, dass sie direkt mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen und die Kultur des jeweiligen Landes kennenlernen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Semester im Ausland zu finanzieren.
Für besonders begabte und fleissige Studierende bieten verschiedene Stiftungen Auslandsstipendien an. Diese bilden eine weitere Finanzierungsgrundlage. Dabei erhält der Stipendiat, ähnlich wie in der Erasmus-Förderung, eine monatliche Geldsumme, die er für alle Ausgaben während des Aufenthalts nutzen kann.
Anders als die oben beschriebenen Fördermittel sind Stipendien häufig an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Alle Stiftungen erwarten herausragende Studienleistungen, hinzu kommt manchmal ein besonderes gesellschaftliches oder ehrenamtliches Engagement. Welches Stipendium im Einzelfall in Frage kommt, können die einzelnen Stiftungen und die Studierendenwerke beantworten.
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Für viele Austauschstudenten steht eines ganz oben auf der To-Do-Liste im Ausland: Neue Freunde zu finden. Eine WG oder ein Wohnheim helfen dabei.
Die Kosten stets im Blick behalten
Wenn die Einnahmen stehen, müssen sich Auslandsstudierende mit den voraussichtlichen Kosten beschäftigen. Jeder Auslandsaufenthalt ist mit Ausgaben verbunden, wenngleich diese von Land zu Land unterschiedlich hoch sind. Allein in den beliebten englischsprachigen Ländern variieren die Kosten enorm. Generell müssen Studierende im Ausland auf folgende Kostenpunkte achten:
Kosten vor dem Aufenthalt
Manchmal ist bereits die Bewerbung um ein Semester im Ausland mit Kosten verbunden. Die Bewerbung muss an die Uni im Ausland geschickt werden, in manchen Ländern kommt eine persönliche Vorstellung direkt vor Ort oder ein Eignungstest hinzu.
Für diesen Termin muss der Studierende ins Ausland reisen und dort einige Tage übernachten. Je nachdem, an welcher Uni das Semester im Ausland stattfinden soll, können die Kosten hier bereits relativ hoch sein.
Kosten während des Aufenthalts
Im Ausland selbst kommen einige Kostenpunkte, die denen in der Schweiz ähnlich sind, auf die Studierenden zu. Dazu zählen häufig Studiengebühren, die jede Universität individuell erhebt. Eine Auslandskrankenversicherung ist ebenfalls etwas, auf das kein Student verzichten sollte. Ein weiterer grosser Punkt ist das Wohnen vor Ort.
Entweder muss der Studierende eine Wohnung bezahlen oder er mietet ein Zimmer im Studentenwohnheim oder in einer WG. Die letzten beiden Optionen sind einerseits günstiger und andererseits lernt der Auslandsstudent so direkt Kommilitonen kennen. Er ist automatisch näher am Geschehen und kann das Leben vor Ort intensiv kennenlernen. Der dritte grosse Kostenfaktor im Semester im Ausland sind die Lebenshaltungskosten. Dazu gehören:
Lebensmittel und Getränke
Handy, Internet, Telefon
Freizeitgestaltung
Es lohnt sich, einen Prepaid-Handyvertrag nach Ortstarif abzuschliessen, wenn das Semester im Ausland nicht in der EU stattfindet. Innerhalb der EU sind die Roaming-Gebühren inzwischen entfallen, sodass hier keine zusätzlichen Kosten auf Handybesitzer zukommen. Zu den Kosten für die Freizeitgestaltung zählen Ausflüge, Kinobesuche und alles, was neben dem eigentlichen Studium geschieht.
Nicht zuletzt um bei all diesen Ausgaben die Übersicht zu behalten ist ein detaillierter Finanzierungsplan bei einem Semester im Ausland unabdingbar.
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