So förderst du deine Karriere durch Sprachkenntnisse
Es ist ja mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass es dir auf deinem Karriereweg weiterhelfen kann, wenn du mindestens eine Fremdsprache fliessend beherrschst. Wenn du dich also ins Zeug legst, um dein Englisch zu verbessern (weil das die weltweit wichtigste Verkehrssprache ist) oder eine andere Sprache auf hohem Niveau zu beherrschen, kann das dein Sprungbrett für den Schritt vom normalen Angestelltendasein zur Management-Ebene oder sogar in die Geschäftsleitung sein.
Türöffner – für Menschen und Nationen
Eines der Hauptargumente dafür, dass Zwei- oder Mehrsprachigkeit einen Karriereschub nach sich zieht, ist die Tatsache, dass du deine Chancen für eine internationale Tätigkeit und eine Stelle im Ausland erhöhst.
Sprachkenntnisse öffnen ganz praktisch die Türen für neue Möglichkeiten und Chancen. Wer mehr Sprachen spricht, versteht den globalen Markt besser, lernt die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden, Zulieferer und Partner im Ausland verstehen. Wenn du dich direkt austauschen und über Grenzen hinweg kommunizieren kannst, lassen sich viele Missverständnisse vermeiden und die Genauigkeit und Zufriedenheit steigen. Ausserdem können die Kosten für eine Übersetzung eingespart werden.
Betrachtet man das Ganze auf nationaler Ebene, haben Studien gezeigt, dass die Länder, in denen ein grosser Teil der arbeitenden Bevölkerung eine Fremdsprache spricht, auch einen grösseren Anteil des Bruttoinlandsprodukts aus internationalem Handel einfahren. Die Schweiz ist hier ein gutes Beispiel: Aufgrund der hier tief verwurzelten Mehrsprachigkeit – Deutsch, Französisch und Italienisch sind Amtssprachen und werden alle von vielen Einwohnern gesprochen – schätzt man, dass der Anteil des Bruttoinlandsprodukts, der darauf zurückzuführen ist, bis zu 10% beträgt.
Länder mit nur einer Amtssprache, die das Fremdsprachenlernen in der Kindheit nicht explizit fördern – Grossbritannien zum Beispiel – versäumen so manche Gelegenheit und damit letztendlich auch die entsprechenden Einnahmen, trotz des Vorteils, das weitverbreitete Englisch als Muttersprache zu besitzen. Eine Studie legt nahe, dass dieses Fehlen von Fremdsprachenkenntnissen bei den Briten die dortige Wirtschaft bis zu 48 Milliarden Pfund im Jahr kostet. Das sind etwa 80 Milliarden US-Dollar.
Du erhöhst deine Chancen auf ein besseres Gehalt
Viele Unternehmen wissen um diese Korrelation zwischen zwei- und mehrsprachigen Angestellten und Wachstum im Auslandsmarkt, weswegen sie durchaus gewillt sind, in Bewerber mit sehr guten Fremdsprachenkenntnissen zu investieren.
Eine amerikanische Studie schätzt, dass zweisprachige Arbeitnehmer bis zu 3.000 Dollar pro Jahr mehr verdienen können als ihre Kollegen ohne Fremdsprachenkenntnisse. Eine weitere Studie, die ebenfalls in den USA veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass dein Einkommen um bis zu 3,8% höher ausfallen kann, wenn du Deutsch lernst.
Auch wenn die Sprache weltweit vergleichsweise selten gesprochen wird, ist Deutschland überall auf dem europäischen Markt schlicht einer der Hauptakteure. Und das ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange: Euro London, eine britische Personalvermittlung, die sich auf Fremdsprachen spezialisiert hat, schätzt sogar, dass dein Gehalt um bis zu 15% höher ausfallen kann, wenn du mindestens eine Fremdsprache fliessend beherrschst.
Du kommunizierst effektiver
Zwei- oder Mehrsprachigkeit hebt dich aus der Masse heraus. Fremdsprachenkenntnisse sind besonders bei Arbeitgebern begehrt, die sich auch in Zukunft am Markt behaupten wollen, und machen dich zum gesuchten Kandidaten, wenn du dich für den nächsten Schritt auf der Karriereleiter bewirbst.
Eine Fremdsprache fliessend zu beherrschen kann dir dabei helfen, dir einen angesehenen Posten bei einem grossen internationalen Unternehmen zu sichern. Amerikanische Studien haben nicht nur ergeben, dass sich die Nachfrage nach zweisprachigen Arbeitnehmern in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt hat, sondern auch, dass nahezu 40% US-amerikanischer Unternehmen vorhaben, Bewerber mit Fremdsprachenkenntnissen einzustellen. Wenn die Personalverantwortlichen sich zwischen Bewerbern mit ähnlicher Qualifikation entscheiden müssen, tendieren sie eher dazu, dem zweisprachigen Bewerber den Vorzug zu geben.
Letztendlich geht es immer um effektive Kommunikation. Wenn man eine Fremdsprache beherrscht, wird das Netzwerken effektiver, man kann jede Gelegenheit nutzen und Gespräche beginnen, von denen man selbst und die Firma oder das Geschäft profitieren können. Und dabei geht es gar nicht immer unbedingt um die direkte Gewinnorientierung: Wenn du dich mit deinem Gastgeber in Verhandlungspausen in seiner Muttersprache unterhalten kannst, wird dir das hoch angerechnet. Man begegnet einander mit Respekt und baut auf lange Sicht eine engere Beziehung zum Geschäftspartner auf.
Aber das Sprachenlernen fördert nebenher auch andere Eigenschaften, etwa Aufgeschlossenheit, Kreativität, eine multiperspektivische Sichtweise und Problemlösungskompetenz: all das ist wichtig für den Karrierefortschritt, ganz gleich wo du momentan stehst.
Du wirst eine bessere Führungskraft
Die genannten Eigenschaften und Fähigkeiten spielen eine noch wesentlichere Rolle, wenn du in die Führungsebene oder Chefetage aufsteigst. Der jährliche EF English Proficiency Index hat gezeigt, dass Arbeitnehmer mit besseren Englischkenntnissen häufiger befördert werden.
Um eine Fremdsprache wirklich zu beherrschen, muss man auch die Kultur in gewisser Weise verstehen. Führungskräfte, die mindestens eine Fremdsprache sprechen sind häufig besser darin, sich in ihre Mitarbeiter hineinzuversetzen, und kommunizieren effektiver. Das ist ein wesentliches Plus, wenn man Angestellte unterschiedlicher Herkunft und Bildung führen und anleiten soll.
Je weiter wir in der Firmenhierarchie aufsteigen, desto wichtiger wird die Kommunikationsfähigkeit. Interessant ist, dass die Chefetage häufig schlechter Englisch spricht als die mittlere Führungsebene, was darauf hinweist, dass gerade diejenigen ihre Englischkenntnisse verbessern sollten, die ein Team von Leuten anführen, die vielleicht besser Englisch sprechen als sie selbst.
Du bist für die Zukunft gewappnet
Wie der EF EPI-Bericht zeigt, geht ein hohes Mass an Englischkenntnissen mit einem höheren Bruttoinlandsprodukt und mehr Innovationen auf nationaler Ebene einher, aber auch mit einem höheren durchschnittlichen Einkommen auf individueller Ebene. Tatsächlich sind Länder, die eine höhere Rate bei Fremdsprachenkenntnissen – insbesondere des Englischen – aufweisen, wirtschaftlich stärker und weltweit besser vernetzt.
Aber auch sonst spricht auf persönlicher Ebene alles dafür: Die Zukunft der Arbeit ist nicht nur international, gute Fremdsprachenkenntnisse gepaart mit Kommunikationsfähigkeit, werden ebenso wie die Fähigkeit, kulturelle Unterschiede zu überbrücken, eine noch wesentlichere Rolle spielen, wenn Roboter und künstliche Intelligenz immer mehr Routinetätigkeiten übernehmen und zunehmend all das erledigen, was sich auch ohne menschlichen Kontakt, Kreativität und Verständnis bewerkstelligen lässt.