Glänze mit Sprachkenntnissen im Lebenslauf
Du weisst bereits, dass Sprachkenntnisse, vor allem englische, wichtig für deine berufliche Laufbahn sind, und du hast Zeit investiert, um besser zu werden. Also wie bindest du diese Sprachen in deinen Lebenslauf ein?
WARUM EINE ZERTIFIZIERUNG WICHTIG IST
Das Erste, was du verstehen solltest, ist, dass es wichtig ist, deine Sprachkenntnisse mittels eines standardisierten Tests zertifizieren zu lassen. Durch die zunehmende Digitalisierung der Welt hat sich auch dementsprechend der Bewerbungsprozess verändert. Dadurch ist es so viel einfacher geworden, sich auf einen Job zu bewerben, aber das heisst auch, dass Personalchefs nun in Lebensläufen geradezu ertrinken. Durch eine Zertifizierung deiner Sprachfähigkeiten räumst du Zweifel bezüglich deines Sprachniveaus im Lebenslauf aus, wodurch du ansonsten schon aus dem Rennen um den Job wärst. Mit einer Zertifizierung stichst du aus der Masse der anderen Bewerber heraus und erhöhst die Sichtbarkeit deines Lebenslaufes. LinkedIn stellte kürzlich fest, dass durch das Hinzufügen von zertifizierten Sprachkenntnissen, Profile 600 % häufiger angeschaut werden.
EINE SPRACHZERTIFIZIERUNG WÄHLEN
Es kann schwierig sein, einen standardisierten Test für die Zertifizierung auszusuchen, immer abhängig von der jeweiligen Sprache sind vielzählige Tests vorhanden. Wenn es um deinen Lebenslauf geht, ist das Wichtigste, was du in Betracht ziehen solltest, wie akademisch genau der Test ist. Ein qualitativ schlechter Test wird deine Fähigkeiten nicht korrekt messen können, und wenn du dieses Ergebnis dann auf deinen Lebenslauf setzt, wirkst du nicht wie ein seriöser Kandidat. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, dich an Tests zu halten, die von internationalen Organisationen in Zusammenarbeit mit Sprachexperten entwickelt wurden.
Ein weiterer in Betracht zu ziehender Faktor ist rein praktischer Natur: Kosten und Nutzen. Die meisten seriösen zertifizierten Tests kosten mehr als 180 Euro pro Testphase und können nur an bestimmten Tagen gemacht werden. Eine Ausnahme ist der EFSET, ein frei zugänglicher Online-Englischtest, welcher mit denselben hohen Standards wie bei den anderen grossen Tests entwickelt wurde und perfekt dafür geeignet ist, dein Sprachniveau im Lebenslauf darzustellen.
DEINE ZERTIFIZIERTEN SPRACHKENNTNISSE AUF DEINEN LEBENSLAUF SETZEN
Sobald du einmal die Zertifizierung deiner Sprachkenntnisse vorliegen hast, willst du sicher dein Ergebnis in einem Format im Lebenslauf präsentieren, welches einfach verständlich ist. Ich empfehle dir, den Testnamen, dein Ergebnis und eine Niveaubeschreibung (z.B. mittlere Kenntnisse) anzugeben, da sich Arbeitgeber nicht mit dem Bewertungssystem jedes Examens auskennen. Dadurch wird verdeutlicht, dass du deine Kenntnisse hast zertifizieren lassen, und du machst es dem Arbeitgeber einfacher, die Ergebnisse zu verstehen.
Diesem Rat folgend könnte die Sprachenkategorie deines Lebenslaufes wie folgt aussehen:
* Französisch: DELF B2 (Unabhängiger Benutzer)
* Englisch: EFSET 60 (Obere Mittelstufe)
* Japanisch: JLPT N4 (die Fähigkeit, Grundlagen in Japanisch zu verstehen)
WAS IST, WENN DU KEINE ZERTIFIZIERUNG HAST?
Du kommst vielleicht doch in eine Situation, wo du keinerlei Nachweis über deine Sprachkenntnisse hast. Das gilt vor allem bei Sprachen ausser Englisch, wo es keinen kostenlosen, qualitativ hochwertigen Test gibt und kann dir passieren bei einer Bewerbung, die andere Sprachkenntnisse verlangt. In diesem Fall ist die beste Lösung, einen Bewertungsrahmen anzugeben, welcher von Regierungsbehörden entwickelt wurde und eine Selbsteinschätzung vorzunehmen. In Europa wird der Standard-Bewertungsrahmen GERS genannt und in den USA gibt es die zwei Standards namens ACTFL und ILR. Du kannst Standard-Bewertungsrahmen und Selbsteinschätzungsinstrumente für die meisten Sprachen finden, meistens in Form einer Fähigkeitsliste.
Nutze die Selbsteinschätzungsinstrumente, um dein Niveau für jede Sprache zu bestimmen, welche du sprichst. Verwende auch hier eine Niveaubeschreibung. Beispielsweise:
* Deutsch: GERS B2 (Obere Mittelstufe)
Während diese Bewertungssysteme unter Arbeitgebern nicht so bekannt sind und eine Selbsteinschätzung nicht so beeindruckend wirkt wie ein standardisierter Test, wird dies doch seriöser wirken als allgemeine Phrasen wie “fliessend” oder “kann Konversationen führen”.
ANDERE RELEVANTE SPRACHERFAHRUNGEN ANGEBEN
Falls du bedeutende Erfahrungen während eines Sprachenstudiums oder bei der Arbeit in einer Fremdsprache gesammelt hast, füge dies zusätzlich zu der Zertifizierung deinem Lebenslauf hinzu. Auch so kannst du deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben. Beispielsweise:
* 5 Jahre Erfahrung auf der Arbeit mit englischsprachigen Kunden
* 1 Jahr Schüleraustausch in Japan
* 1 Auslandssemester in Südamerika
Der Beweis, dass du erfolgreich und für den Job relevant eine Sprache angewandt hast, wirkt immer beeindruckend auf einen zukünftigen Arbeitgeber.
WANN MAN SPRACHKENNTNISSE NICHT ANGEBEN SOLLTE
Manchmal macht es durchaus Sinn, deine Sprachkenntnisse nicht im Lebenslauf anzugeben.
Anfängerniveau: Generell ist es unsinnig, Kenntnisse in Sprachen anzugeben, bei denen du noch ganz am Anfang stehst. Du wirst in diesen Sprachen noch gar nicht effektiv arbeiten können und wenn du diese im Lebenslauf stehen hast, wirst du dadurch weniger seriös wirken. Eine Ausnahme ist, wenn du ein persönliches Interesse daran hast, Sprachen zu erlernen und diese unter “Hobbys” oder “Persönliche Interessen” angibst als bei den Sprachkenntnissen im Lebenslauf.
Führungspositionen: In den Führungsetagen der internationalen Unternehmen wird perfektes Englisch vorausgesetzt. In diesem Fall ist die Angabe deiner Englischkenntnisse im Lebenslauf überflüssig.
SEI EHRLICH
Wenn du deinen Lebenslauf aufsetzt, ist es wichtig, dass du dich von deiner besten Seite zeigst und dich nicht scheust, deine Errungenschaften zu präsentieren. Deshalb sind die Leute manchmal versucht, ihre Fähigkeiten überspitzt darzustellen. Jedoch unehrlich in Bezug auf deine Sprachkenntnisse zu sein, wird dir beruflich nur schaden. Selbst wenn du unter falschen Angaben zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, wird der Personalchef dann doch die Wahrheit herausfinden, oder du wirst an deinem ersten Tag im neuen Job auffliegen und diesen dann nicht behalten.
Falls du dir Sorgen darum machst, dass deine Sprachkenntnisse nicht gut genug sind, investiere in ein paar Sprachkurse oder probiere die vielen kostenlosen Online-Angebote aus. Im Bewerbungsgespräch kannst du dann dem Arbeitgeber von deiner Weiterbildung erzählen – Arbeitgeber sind häufig davon beeindruckt, wenn Kandidaten aktiv daran arbeiten, ihre Fähigkeiten zu verbessern.