Was ist K-Pop? Der ultimative Guide für Anfänger
Ich habe mich schon in meiner Schulzeit in K-Pop verliebt – eine Spielart populärer Musik, die aus Südkorea stammt. Meine damalige beste Freundin stand total auf eine Gruppe namens Girl’s Generation und hat mich mit ihrer Begeisterung angesteckt.
Je mehr ich über die bekannten Acts im K-Pop und darüber, wie die Musikindustrie für dieses Genre funktioniert, gelernt habe, desto interessanter wurde das alles für mich. Für alle Anfänger, die sich fragen „Was ist K-Pop eigentlich?“: Hier ist mein Leitfaden für das wer-wie-was des K-Pop.
Die Unterhaltungskonzerne
In der Welt des koreanischen Pops werden K-Pop Gruppen quasi am Reissbrett entworfen und dann wie in der Massenproduktion künstlich hergestellt. Sie durchlaufen einen intensiven Trainings- und Probenprozess, damit sie perfekt eingespielt sind, wenn sie lanciert werden und die Bühne betreten.
Die grössten Konzerne in diesem Bereich – vergleichbar mit unseren Plattenfirmen – sind die S.M. Entertainment, die für K-Pop Gruppen wie H.O.T, S.E.S. und Girl’s Generation verantwortlich zeichnet, und die YG Entertainment, deren Schwerpunkt auf dem Management von K-Pop Gruppen im Hip-Hop-Bereich liegt.
Das Training
„Idols“, also Idole, wie die Mitglieder der K-Pop Gruppen genannt werden, machen ein intensives, hartes Training durch. Häufig passen sie auch ihren Look, ihre Frisuren, ihr Aussehen aneinander an, damit eine geschlossene, rund wirkende Gruppe entsteht.
Das kann bis zu Schönheitsoperationen gehen. Aber wie wird man Mitglied einer solchen Gruppe? In der westlichen Musikindustrie bekunden die Plattenfirmen generell erst dann ihr Interesse, wenn ein Künstler bereits online Erfolge und Fans sammeln konnte.
Dann bieten sie dem Betreffenden vielleicht einen Plattenvertrag an. In der Welt des K-Pop gehen die Dinge etwas anders vonstatten… Junge Menschen, die davon träumen, ein „Idol“ zu werden, bewerben sich bei den Firmen. Sie durchlaufen dann eine Reihe von Vorsingen, Vortanzen und anderen Castings.
Die Vorauswahl ist hart, und wenn sie einen Platz in einer neuen Gruppe bekommen, dann proben sie meist über Monate, wenn nicht Jahre, bevor sie die Bühne betreten.
Die K-Pop Gruppen
Die Gruppen selbst sind der faszinierendste Teil der K-Pop-Welt. Mehr als 240 Gruppen haben in den letzten Jahren ihr Debüt gefeiert. Viele davon sind auch ausserhalb von Südkorea extrem erfolgreich.
Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Gruppen und sie sind tendenziell eher grösser als alles, was wir von westlichen Bands gewohnt sind: Manche Gruppen haben bis zu 40 Mitglieder, wie etwa NCT.
Einige Konzerne stellen sogar extra Gruppen mit vielen Mitgliedern zusammen, wie zum Beispiel EXO, damit die Hälfte in Südkorea auftreten kann, während die andere Hälfte in China tourt.
Obwohl koreanischer Pop ursprünglich ein südkoreanisches Phänomen war, ist das Genre inzwischen weltweit so beliebt, dass es immer mehr ausländische Gruppenmitglieder gibt. Zum Vortanzen und Vorsingen melden sich junge Leute aus China, Japan und Australien an. Auch sie hoffen, ein „Idol“ zu werden.
Die Musik
K-Pop ist im Grunde etwas für jeden Geschmack. Seine Wurzeln liegen in der Popmusik, aber koreanischer Pop bezieht auch zunehmend Elemente aus Soul, Rap, Rock, R&B und selbst Funk mit ein.
Seit sich das Genre weltweit immer grösserer Beliebtheit erfreut, spiegelt die Musik auch immer mehr die unterschiedlichen Geschmäcker ihres Publikums wider. (Am besten gewinnt man einen Einblick in die musikalische Vielfalt des K-Pop, wenn man sich eine Playlist wie diese zu Gemüte führt.)
Die Musikvideos
Natürlich ist die Musik wichtig, aber K-Pop ist auch ein sehr visuelles Genre. Die Videos zu den Songs sind tadellos choreografiert und mit grossem Aufwand produziert. Sie stellen dabei stets die beliebtesten Mitglieder der Gruppe in den Mittelpunkt.
Das Video zu „I Got a Boy“ der Band Girls Generation hat im Jahr 2013 sogar den YouTube-Preis für das beste Video des Jahres gewonnen, und das gegen eine Konkurrenz internationaler Superstars wie Lady Gaga.