Reiseknigge: 6 grosse Fauxpas beim Reisen und wie man sie vermeidet

Als wir Kinder waren, haben wir gelernt „Bitte” und „Danke” zu sagen und unsere Ellbogen vom Tisch zu nehmen, wenn wir essen. Jetzt wo wir erwachsen sind, sollte man annehmen können, dass wir die sozialen Regeln beherrschen, die zu einer zivilisierten Gesellschaft beitragen.

Aber falls du je im Ausland warst, wirst du vielleicht festgestellt haben, dass bestimmte Gepflogenheiten nicht überall gleich sind. Als ich grade in die Schweiz gezogen war, beging ich so einige soziale Taktlosigkeiten. Ich habe an Sonntagen Staub gesaugt (nicht erlaubt!), ass, ohne anderen am Tisch einen Guten Appetit zu wünschen (unhöflich!) und sprach meine älteren Nachbarn mit Vornamen an (man sagt immer Herr oder Frau!). Während all diese Ausrutscher mich zwar nicht in grosse Schwierigkeiten brachten, erhielt ich dennoch keine Goldsterne für exzellentes Verhalten eines Auswanderers. Hätte ich bloss eine Art Reiseknigge zur Vorbereitung gehabt.

Falls du eine Reise ins Ausland planst, haben wir hier eine kurze Liste mit den häufigsten kulturellen Fehltritten sowie ein paar Ratschläge, wie man Fettnäpfchen beim Reisen vermeidet, für dich zusammengestellt.

1. SCHUHE AUSZIEHEN

In vielen Teilen der Welt, darunter Deutschland, die Schweiz, Skandinavien, Japan, Korea und die Türkei, zeugt es nicht nur von Respekt den Gastgebern gegenüber, wenn man die Schuhe vor der Tür lässt, sondern auch die Böden bleiben sauber. Falls du also zu jemandem nach Hause eingeladen wirst, stell dich schon mal darauf ein, die schicken Stiefeletten draussen lassen zu müssen. Zum Glück geben einige Gastgeber ihren Gästen Hausschuhe, da niemand gerne kalte Füsse hat.

2. DAUMEN HOCH

Die meisten denken zwar, dass ein Daumen hoch Zustimmung ausdrückt – oder heutzutage auch ein Facebook Like – doch teilt diese Einschätzung nicht jeder in dieser Welt. Zeige einen hochgestreckten Daumen in Teilen Westafrikas, Russland, dem Iran, Griechenland oder auf Sardinien und du kannst deinen Freunden zu Hause berichten, dass dich die neuen Nachbarn nicht grade ins Herz geschlossen haben. Deine wohlgemeinte Geste wird in diesen Ländern nämlich als Beleidigung aufgefasst (so ähnlich wie der Mittelfinger in vielen westlichen Ländern).

3. PROST!

Wenn man sein Glas in Deutschland oder der Schweiz hebt, prostet man für gewöhnlich jedem am Tisch zu. Halte Augenkontakt, wenn die Gläser aneinander klingen. Wenn du das nicht machst, stell dich auf Probleme ein – um genau zu sein, auf sieben Jahre Pech! Und, um den Druck noch zu erhöhen, denke daran, nicht die Arme zu überkreuzen, wenn du jemandem zuprostest.

4. MIT DEN HÄNDEN ESSEN

Wenn du in bestimmte Teile Asiens, Afrikas oder in den Mittleren Osten reist, kannst du die Gabel getrost zu Hause lassen. Hier ist es nicht nur akzeptabel mit den Händen zu essen, sondern es kann auch beleidigend sein, wenn du es nicht tust!  Denke nur daran, mit deiner rechten Hand zuzugreifen. Die linke ist reserviert für alles, was im Badezimmer passieren mag. Tut mir leid, Linkshänder! Wenn es um die Nahrungsaufnahme geht, ist die rechte Hand König.

5. BERÜHRUNGEN

In vielen Teilen Europas gilt es als höflich, seine Bekannten mit Küsschen auf die Wangen zu begrüssen (die genaue Anzahl richtet sich nach dem Ort!). Versuchst du dies allerdings in Teilen Asiens oder dem Mittleren Osten, sei darauf vorbereitet, einen riesigen Fehler zu begehen. In Thailand gilt der Kopf als heilig und sollte niemals berührt werden. Denke also ja nicht daran, die kleinen Köpfchen der süssen Kinder zu tätscheln!

6. KAFFEE TRINKEN

Wenn du in Italien oder Spanien bist und jemanden brauchst, der dich nachmittags mitnimmt, schlage am besten einen Espresso vor. In den Ländern der Kaffee-Kultur sind Cappuccinos nach 11 Uhr abends grösstenteils verboten. Die Einwohner werden dir erklären, dass man Milch am besten zum Frühstück trinkt und der Konsum von Milchgetränken nach dem Mittag- oder Abendessen schlecht für die Verdauung ist. (Sei nicht überrascht, wenn dir jemand das ausführlich schildert!)

Die kulturellen Gegebenheiten sind natürlich in jedem Land verschieden und es empfiehlt sich daher im Voraus einen Reiseknigge zu dem spezifischen Ziel zu Rate zu ziehen. Nur so kann man Fettnäpfchen beim Reisen vermeiden. Unser kleiner Überblick der wichtigsten Fauxpas hat dir aber sicher gezeigt, dass es doch sehr viel zu beachten gibt, was man sicher nicht erwartet hätte.