Radfahrer Pierre Rolland erzählt, warum er das Sprachen lernen liebt

Wie kann dich das Erlernen einer Fremdsprache in deiner Karriere voranbringen? Für Pierre Rolland, ein Teammitglied unseres Teams EF-Education First-Drapac p/b Cannondale, war es die englische Sprache, die es dem Franzosen ermöglicht hat, die traditionsverhaftete Welt des französischen Radsports hinter sich zu lassen und sich dem progressiven, in den Vereinigten Staaten ansässigen #PinkArgyle-Kader anzuschliessen.

Bevor er 2016 bei EFs Profimannschaft unterschrieb, hatte Pierre zehn Jahre in französischen Teams verbracht und sich stufenweise hochgearbeitet. Er errang mehrere Etappensiege bei den Grand Tours, den 3-wöchigen Rennen, die alljährlich in Italien, Frankreich und Spanien stattfinden. Aber trotz seiner Erfolge hielt der ehrgeizige Radrennfahrer nach einer Mannschaft Ausschau, mit der er aus der rigiden Struktur des französischen Radsports ausbrechen und seinen Geist für neue Trainings- und Rennstrategien öffnen konnte.

Als er zum Team dazustiess, sprach Pierre nur sehr wenig Englisch. Er erkannte rasch, dass dies ein Hindernis für seine Integration ins Team und sein persönliches und sportliches Wachstum bei #PinkArgyle darstellte, also nahm er sich vor, seine Englischkenntnisse zu verbessern.

Heute kann Pierre mit seinen Teamkollegen aus aller Welt herumalbern und hat keine Probleme, internationalen Journalisten in Interviews auf Englisch Rede und Antwort zu stehen. Wir wollten mehr über diese Wandlung hören, also haben wir uns mit Pierre zusammengesetzt, um aus erster Hand zu erfahren, was ihm das Erlernen der englischen Sprache gebracht hat – auf dem Rad und ganz allgemein im Leben.

EF: Worin unterscheidet sich unser Team von anderen Mannschaften?

Pierre: Der entscheidende Unterschied zwischen EF und den Teams, die ich in der Vergangenheit kennengelernt habe, besteht in der multikulturellen Zusammensetzung. Wir haben eine ganze Reihe unterschiedlicher Nationalitäten an Bord. Ich empfinde es als unglaublich bereichernd, mit einem Australier, einem Kolumbianer, einem Belgier und einem Holländer am Tisch zu sitzen, sich über die unterschiedlichen Kulturen auszutauschen und Geschichten zu erzählen. Abgesehen davon, dass das einfach eine grossartige Erfahrung ist, hat dieser Austausch mir persönlich dabei geholfen, mich weiterzuentwickeln.

EF: Wann hast du Englisch gelernt?

Pierre: Als ich vor drei Jahren ins Team kam, konnte ich fast gar kein Englisch. Eigentlich gar keins. Und es ist wirklich eine kulturelle Bereicherung, eine weitere Sprache zu sprechen, denn heute komme ich auf meinen Reisen ins Ausland viel weniger dumm rüber (*lacht*).

EF: Wann hattest du zum ersten Mal das Gefühl, du kannst dich jetzt sicher auf Englisch ausdrücken?

Pierre: Das erste Interview, das ich allein und ohne Übersetzer geführt habe, fand während der Tour de France 2016 statt. Es wurde live aufgenommen und ausgestrahlt und ich habe es tatsächlich geschafft, ein Interview ganz auf Englisch zu bestreiten. Ich glaube, das war für Eurosport England oder etwas in der Art.

Aber nach wie vor gilt, dass es weitaus leichter ist, über Dinge zu reden, mit denen ich mich auskenne. Es wäre zum Beispiel immer noch schwierig, mich auf Englisch über sowas wie z.B. Literatur zu unterhalten. Aber wenn ich übers Radfahren sprechen kann, fällt mir das ziemlich leicht. Daran arbeite ich momentan. Es ist spannend, wie sich meine Sprachkenntnisse erweitern und ich mehr und mehr auch über andere Dinge als nur den Radsport reden kann.

EF: Inwiefern hat dich die englische Sprache auch als Radrennfahrer verändert?

Pierre: Als Radrennfahrer verändert mich das insofern, als ich in der Lage bin, mit der gesamten Meute zu kommunizieren.

EF: Warum ist Englisch für dich persönlich wichtig?

Pierre: Nun, es ist ja nicht nur für den Radsport wichtig, sondern wahrscheinlich auch für das Leben danach. Und ganz gleich, was danach kommt, es wird mir mein Leben lang zugutekommen, auf dieser Ebene dazugelernt zu haben und mich bereichert zu fühlen.

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