Wie man die Scheu vor dem Lernen einer neuen Sprache überwindet
Kürzlich ging ein TikToker viral, weil er seine Theorie über den "Cringe Mountain" teilte - den steilen Gipfel, den man erklimmen muss, um jemals wirklich gut in etwas zu werden.
Zunächst fühlt sich das Erklimmen des Cringe Mountain wie eine unüberwindbare Hürde an: Ein Schritt nach dem anderen wird von Selbstzweifeln und Unsicherheiten begleitet, während man den Gipfel erklimmt. Man kann ausrutschen, den Halt verlieren, lange Pausen einlegen oder umkehren und den Weg noch einmal versuchen. Und in der Zwischenzeit schämen sich die Schaulustigen unten im Tal, wenn sie sehen, wie du ungeschickt deinen Aufstieg bewältigst.
Aber wenn du weitergehst, wird der steile Gipfel flacher und du kannst schliesslich gemütlich ins "Land of Cool" hinuntergleiten. Jetzt wünschen sich alle anderen neidisch, sie hätten den Mut, den Cringe Mountain selbst zu besteigen.
Es tut uns leid, dir das sagen zu müssen, aber manchmal ist das Erlernen einer Sprache wie das Besteigen des Cringe Mountain.
Wenn du zum ersten Mal eine neue Sprache lernst, hast du noch einen langen Weg vor dir, bevor du von dir behaupten kannst, sie fliessend zu beherrschen. Die Reise kann unangenehm sein, wenn du unterwegs neue Vokabeln und Redewendungen verwendest.
Wenn du dann noch ein paar Gespräche mit Muttersprachlern führst, wirst du bald feststellen, dass eine Unterhaltung in Echtzeit dich aus deiner Komfortzone herauskatapultiert.
Vielleicht sagst du etwas Falsches oder sprichst ein paar Wörter falsch aus. Das kann dein Selbstvertrauen erschüttern, wenn du dich korrigieren und es erneut versuchen musst. Du lernst neue Fähigkeiten, du wirst besser - aber du erklimmst auch den Cringe Mountain. Und wie beim Erklimmen eines Berges kann die Reise unbequem und herausfordernd sein, aber letztlich wirklich lohnend, wenn du dranbleibst.
Um dir zu helfen, diese Scheu beim Erlernen einer neuen Sprache zu überwinden, findest du hier einige Tipps, die dir helfen, cool zu bleiben, wenn es unangenehm wird:
1. Nimm die Unbeholfenheit an
Am Anfang ist es ganz normal, dass man sich unsicher und unselbstständig fühlt. Aber anstatt sich davon zurückhalten zu lassen, solltest du die Unbeholfenheit annehmen. Erkenne, dass Fehler zu machen ein natürlicher Teil des Lernprozesses ist, und dass es in Ordnung ist, auf dem Weg dorthin zu stolpern.
Du sitzt nicht allein in diesem Boot, sondern vor allem beim gemeinsamen Lernen, z.B. auf einem Sprachaufenthalt oder auch im heimischen Klassenzimmer, bist du im gleichen Kurs mit anderen Schülern, die alle genauso den Berg erklimmen wie du. Dich wird also niemand verurteilen, wenn du einen Fehler machst oder dir mal nicht sicher bist.
2. Üben, üben, üben
Je mehr du übst, desto sicherer wirst du dich mit der Sprache fühlen. Suche nach Gelegenheiten, deine neuen Kenntnisse in realen Situationen anzuwenden, sei es im Gespräch mit einem Muttersprachler oder mit anderen Freunden, die ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten. Je mehr du dich in die Sprache vertiefst, desto schneller wirst du Fortschritte machen.
3. Investiere in deine Lernreise
Egal, ob es sich um einen Intensivkurs im Ausland oder um ein kulturelles Austauschprogramm handelt, nimm dir die Zeit, in deine Fähigkeiten zu investieren. Du wirst neben Vokabeln und Grammatik vor allem an Selbstbewusstsein gewinnen. Du wirst es nicht bereuen, dir die Zeit genommen zu haben - und es wird dir helfen, den Cringe Mountain mit mehr Unterstützung und Gleichgesinnten zu erklimmen.
4. Suche dir einen Sprachaustauschpartner
Gemeinsam mit jemand anderem zu lernen, kann die Reise weniger entmutigend machen. Suche dir einen Sprachaustauschpartner, der die Sprache spricht, die du lernen möchtest, und der im Gegenzug deine Muttersprache üben möchte. Auf diese Weise könnt ihr in einem sogenannten Sprachtandem voneinander lernen und erhalten wertvolles Feedback in einer Umgebung, in der Sie nicht unter Druck stehen.
Der Vorteil einer solchen Partnerschaft ist nicht nur, dass ihr die Sprache in einem lockeren Umfeld lernt, sondern zusammen auch jede Menge Spass dabei haben könnt! Trefft euch in unterschiedlichen Umfeldern, z.B. im Café, Supermarkt oder auf dem Fussballplatz, und bringt euch gegenseitig alltägliche Vokabeln bei. So entsteht vielleicht sogar die ein oder andere neue Freundschaft!
5. Mach dir klar, dass Fehler und Rückschläge zum Lernprozess dazugehören
Das Erlernen einer neuen Sprache ist kein linearer Prozess. Auf dem Weg dorthin gibt es Stolpersteine und Hindernisse. Wenn du einen Fehler machst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass dies Teil des Weges ist.
Niemand lernt eine Sprache ohne Fehler. Und wenn du in deinem Prozess auf einem Plateau stehst und vielleicht einige Unterrichtsstunden nicht das Gefühl hast, weiterzukommen, machst du trotzdem weiter. Diese Momente zu überwinden ist ein ganz normaler Teil der Reise.
Lehrer oder Freunde um Hilfe zu bitten, kann in solchen Momenten nicht nur beim Lernen hilfreich sein, sondern gibt dir die Motivation, die nötig ist, um durch schwierige Phasen zu kommen.
6. Finde deine (akzentuierte) Stimme
Wenn man eine Sprache lernt, kann es schwierig sein, die eigene akzentuierte Stimme in einer Sprache zu hören, die einem fremd ist. Überwinde dieses Unbehagen, indem du den Akzent imitierst, den du von Muttersprachlern im wirklichen Leben oder in Filmen und Fernsehsendungen hörst.
Mach dir klar, dass das Erlernen des Akzents schon die halbe Miete ist, also scheue dich nicht, dich dafür einzusetzen, es richtig zu machen.
Achte auf die Aussprache von gewissen Buchstabenfolgen oder Wörtern und die Bewegungen des Mundes. Sprich das Wort einige Male selbst aus und versuche, dies nachzuahmen. Nimm deine Stimme dabei auch ruhig auf, um deinen Fortschritt aufzuzeichnen!
Wenn du deine Aussprache vom Anfang mit der nach einigen Wochen vergleichst, wirst du oft bereits einen Unterschied feststellen. Das macht zusätzlich Mut in Phasen, wo du nicht das Gefühl hast, weiterzukommen.
7. Feiere deine Fortschritte
Das Erlernen einer neuen Sprache erfordert Zeit und Mühe, daher ist es wichtig, dass du deine Fortschritte feierst. Notiere die Meilensteine, die du erreicht hast - sei es das Beherrschen einer neuen Grammatikregel oder das Führen eines Gesprächs mit einem Muttersprachler. Wenn du deine Erfolge feierst, bleibst du motiviert, und die Reise ist nicht mehr so einschüchternd.
Wende diese Tipps jetzt an und schicke uns eine Postkarte aus dem "Land of Cool", wenn du dort angekommen bist!