So wichtig sind gute Englischkenntnisse wirklich
Sehr gute Englischkenntnisse sind wichtiger denn je, das ist auch den Schweizern klar. Denn obwohl die Schweiz mit ihren Englischkenntnissen im internationalen Vergleich unverändert den 14. Platz einnimmt, stechen besonders junge Erwachsene zwischen 18 und 20 Jahren mit sehr guten Englischkenntnissen heraus, während das Sprachniveau in den zunehmenden Altersgruppen kontinuierlich abnimmt.
Dies zeig der EF English Proficiency Index (EPI) 2017 – eine Studie, die jährlich von EF Education First, dem weltweit grössten Anbieter für internationale Bildungsprogramme, herausgegeben wird.
Doch woher kommt dieses Gefälle? Einerseits hat sich in der Schweiz das Schulsystem in den letzten Jahren verändert – Englisch ist heute bereits in der Unterstufe ein fester Bestandteil des Unterrichts. Andererseits scheinen immer mehr junge Schweizer erkannt zu haben, dass sehr gute bis fliessende Englischkenntnisse der Schlüssel zum beruflichen Erfolg sein können.
Das bestätigt auch die diesjährige Ausgabe des EF EPI erneut: es besteht eine klare Korrelation zwischen Englischniveau, wirtschaftlichem Wohlstand und Pro-Kopfeinkommen. Dies ist vermutlich auch ein Grund dafür, warum es immer mehr Schweizer ins Ausland zieht, um dort ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.
Denn im Ausland ist man von früh bis spät von der Fremdsprache umgeben, und kann diese auch abseits des Sprachkurses anwenden und verinnerlichen. Auf diese Weise lernt man ebenfalls mehr über die Eigenheiten und die Kultur eines Landes, und kehrt nebst den verbesserten Sprachkenntnissen auch mit wichtigen „Soft Skills“ in die Heimat zurück.
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Grosse regionale Unterschiede innerhalb der Schweiz
Insgesamt erzielt die Deutschschweiz deutlich bessere Ergebnisse als die Romandie und das Tessin. Absoluter Spitzenreiter ist der Grossraum Zürich (63,20 Punkte), gefolgt von der Nordwestschweiz (62,24 Punkte) und der Ostschweiz (62,20 Punkte). Die Genferseeregion bildet mit 57,86 Punkten das Schlusslicht. Auch im nationalen Städtevergleich führt Zürich die Rangliste an und erreicht als einzige Schweizer Stadt die Kategorie „sehr hohes Sprachlevel“.
Frauen haben bessere Englischkenntnisse
Im Geschlechtervergleich haben Frauen gegenüber Männern in Sachen Englischkenntnissen (und somit vielleicht auch in Sachen „Soft Skills“?!) weltweit immer noch die Nase vorn, selbst wenn die Männer stetig aufholen. Wie der EF EPI 2017 zeigt, schneiden die Schweizerinnen auf der EPI Punkteskala mit 61,91 von 100 Punkten ab, während die Schweizer mit ihren Englischkenntnissen eine Punktezahl von 60,01 erzielten.
Luft nach oben
Die Schweiz hat sich mit einem Plus von 0,78 Punkten gegenüber 2016 zwar leicht verbessert, bleibt aber unverändert auf Rang 14 und verpasst somit wieder den Einzug in die Top Ten. Die deutschsprachigen Nachbarn Deutschland (Rang 9) und Österreich (Rang 10) sprechen also nach wie vor besser Englisch als die Schweiz.
Den 1. Platz unter den 80 Ländern, die an der Studie teilgenommen haben, belegte das zweite Jahr in Folge Holland mit 71,45 Punkten, direkt gefolgt von den Schweden (70,40) und Dänemark (69,93).
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Fazit
Die Schweiz ist zwar auf einem langsamen aber guten Weg zu „sehr guten“ Englischkenntnissen, und ein Platz in der Top 10 der Länder mit den besten Englischkenntnissen ist in greifbarer Nähe. Daher sind wir jetzt schon gespannt auf den EF EPI 2018, wenn sich wieder die Frage stellt: Wie schneiden die Schweizerinnen und Schweizer mit ihren Englischkenntnissen im internationalen Vergleich ab?