5 Dinge, die du tun kannst, wenn dein Kind die Ausbildung abbricht
Die Entscheidung deines Nachwuchses ist getroffen, die Schule, das Diplom oder die Lehre abzubrechen. Doch was tritt nun an dessen Stelle? Und ist es jetzt nicht zu spät sich für etwas Neues zu bewerben? Wie überbrückt man den Zeitraum bis zum Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres am besten? Denn nun zuhause herumzusitzen kommt nicht infrage!
Diese Ängste und Fragen beschäftigen jährlich tausende Eltern. Doch welche Optionen gibt es tatsächlich nach Abbruch der laufenden Ausbildung?
1. Sprachaufenthalt
Ein Sprachaufenthalt bietet vielfältige Möglichkeiten für dein Kind, die Übergangsphase sinnvoll zu nutzen und eine Sprache zu erlernen. Zeit im Ausland zu verbringen wird von Arbeitgebern längst nicht mehr als Lückenbüsser angesehen, ganz im Gegenteil: Immer mehr Unternehmen schauen auf dem CV nach Fremdsprachenkenntnissen und Auslandsaufenthalten.
In der zunehmend internationalen Arbeitsumgebung ist die Kommunikation mit Kollegen und Kunden aus aller Welt wichtig. Zudem zeigt ein Sprachaufenthalt auch, dass der Arbeitnehmer neuen Herausforderungen gegenüber aufgeschlossen ist und Bereitschaft zeigt, sein Wissen auszubauen.
Die Wahlfächer in einigen Programmen lassen ausserdem Raum zur Orientierung. Mit ihrer Hilfe können neue Interessen entdeckt und vielleicht sogar in eine passende Branche für den späteren Berufswunsch hineingeschnuppert werden.
Die flexiblen Startdaten sind ein weiterer Vorteil, da der Abbruch einer Lehre oder Schulbildung nicht zwangsläufig am Ende eines Schul- oder Lehrjahres erfolgt. So ist dein Kind nicht in der Mitte des laufenden Bildungsjahres gestrandet, sondern nimmt die Gelegenheit wahr, sich wertvolle Kompetenzen anzueignen.
An einen Sprachaufenthalt kann man auch ein Sprachdiplom in der Wunschsprache, wie zum Beispiel IELTS, CAE für Englisch oder DELF für Französisch, anschliessen.
2. Beratung durch das Berufsinformationszentrum (BIZ)
Sollte dein Kind noch keine neue Richtung für sich entdeckt haben, ist dies kein Grund zur Ratlosigkeit. In jedem Kanton gibt es ein BIZ, das deinem Kind gerne bei Fragen zur Berufs- oder Studienwahl zur Verfügung steht.
Dabei kümmern sich die Informationszentren um viele Altersgruppen in unterschiedlichen Lebensabschnitten, von Oberstufenschülern und Maturanten über Studenten bis hin zu Stellensuchenden.
Zudem findet man auf der Website auch Termine für zahlreiche Informationsveranstaltungen, gefiltert nach Bildungstypen und Berufsfeldern. So kann man sich sowohl mit Details der einzelnen Laufbahnen als auch mit Brückenangeboten und Zwischenlösungen vertraut machen.
3. Austauschjahr
Wenn dein Kind mit dem Gedanken spielt, die Schule vor der Maturität zu verlassen, ist ein Austauschjahr in einer Schule im Ausland vielleicht das Richtige. Dort kann man wieder Spass am Lernen entdecken und gleichzeitig Zukunftspläne schmieden.
Durch das Eintauchen in eine völlig neue Umgebung und Lernatmosphäre macht dein Kind nicht nur neue Erfahrungen, die bei der Entscheidung über den späteren Weg helfen können. Der Ausbau der Englischkenntnisse durch das tiefe Eintauchen in die Kultur und Sprache des Gastlandes ist ausserdem eine grossartige Chance, um später auf dem Arbeitsmarkt positiv aufzufallen.
Junge Menschen können diese Zeit auch nutzen, um sich persönlich weiterzuentwickeln und durch das Meistern von Situationen ausserhalb der Komfortzone Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
Durch die Unterbringung während des Aufenthalts in einer High School in den USA, Grossbritannien oder Irland in einer Gastfamilie entstehen internationale Freundschaften. Oft halten sie ein Leben lang und wer weiss, vielleicht können sie sogar eines Tages bei der Berufs- oder Wohnortwahl behilflich sein!
4. Nebenjob oder Praktikum
Manchmal kann es sinnvoll sein, wenn dein Kind den Joballtag hautnah miterlebt und einen eigenen Eindruck von der Branche seiner Wahl bekommt. So sieht es, in welche Richtungen es gehen kann und erweitert seinen CV um wichtige Einblicke in das Arbeitsleben.
Ein Nebenjob dient dabei als Überbrückung der Zeit bis zum Start der gewünschten Ausbildung. Währenddessen lernt dein Kind mit Geld umzugehen und erste Verantwortung in der Arbeitswelt zu übernehmen. Das kann ebenso spannend sein wie Arbeitserfahrung bei einem Praktikum in einer lokalen Firma zu sammeln.
Beide dieser Beschäftigungen lassen sich ebenfalls im Rahmen eines Programms im Ausland ausprobieren.
5. Nicht in Panik verfallen
Es ist leicht, bei Abbruchsgedanken deines Kindes zu verzweifeln oder geradezu Horrorszenarien an die Wand zu malen. Dabei ist es normal, dass einige junge Menschen nach Antritt einer Berufs- oder Schulausbildung bemerken, dass dies nicht der richtige Weg für sie ist.
Dank der verfügbaren Alternativen ist dein Kind nun nicht automatisch zur Untätigkeit verdammt. Statt in Panik zu geraten und dein Kind damit weiter zu verunsichern, versuche stattdessen auf die Entscheidung zu vertrauen. Biete deine Unterstützung bei der Suche nach anderen Optionen an.
Gemeinsam kann man sich alle Lösungen anschauen und mit Hilfe deiner Tipps und gegebenenfalls auch professioneller Beratung etwas Passendes aussuchen.