Wie du deine Flugangst überwinden kannst – 8 hilfreiche Tipps
Für einige Reisende ist das Fliegen eine beängstigende Angelegenheit. Auch wenn Flugzeugabstürze extrem selten sind, kann einen ängstlichen Passagier ein gutgemeintes „Aber Fliegen ist heute sicherer als je zuvor!“ kaum wirklich trösten oder beruhigen, denn Furcht ist nicht rational, folgt keiner Logik. Die Ironie an der ganzen Sache ist die: Die Tatsache, dass Flugzeuge so überaus selten abstürzen, lässt den unwahrscheinlichen Fall, dass es doch passiert, umso furchterregender erscheinen. Aber Fliegen ist tatsächlich eine der sichersten Beförderungsarten überhaupt: Im Jahr 2015 sind mehr als 3,5 Milliarden Passagiere weltweit auf 37,6 Millionen Flügen unterwegs gewesen, und es gab nur einige wenige tödliche Unfälle.
Es gibt so viel zu erleben und zu entdecken auf unserer wunderbaren Welt, daher haben wir hier für dich unsere Tipps zusammengestellt und erklären, was du gegen Flugangst tun kannst.
1. KEINE ANGST VOR TURBULENZEN
Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für dich: Die schlechte ist, dass der Klimawandel uns in Zukunft wahrscheinlich noch mehr Turbulenzen bescheren wird, auch solche bei völlig klarem Himmel, die aus dem Nichts zu kommen scheinen. Aber die gute Nachricht lautet, dass Turbulenzen lediglich eine Unannehmlichkeit darstellen und längst nicht so gefährlich sind, wie du vielleicht meinst. Das beängstigende Ruckeln und Wackeln lässt das Flugzeug nur bis zu sechs Meter vom Kurs abweichen. Auch können dabei die Tragflächen keineswegs abbrechen – einige davon lassen sich sogar bis zu 90 Grad verbiegen – und das Flugzeug überschlägt sich auch nicht plötzlich in der Luft. Bei starken Turbulenzen ist die Verletzungsgefahr in der Kabine allerdings durchaus gegeben, also lege immer den Sicherheitsgurt an, wenn das entsprechende Zeichen leuchtet oder wenn du dich an deinem Platz befindest.
2. VERGISS ALL DIE ANDEREN DINGE, DIE DIR ANGST MACHEN
Fliegen ist wie Schwimmen: Es gibt einen ununterbrochenen Luftstrom ohne Luftlöcher, mal abgesehen von den bereits erwähnten Turbulenzen. Man kann also genauso wenig aus dem Himmel fallen wie man aus einem See oder Meer fallen kann. Du machst dir Sorgen über die Motoren? Flugzeugmotoren werden sehr häufig und regelmässig überprüft und gewartet, und selbst wenn der äusserst seltene Fall eintritt, dass beide Motoren zum selben Zeitpunkt ausfallen, dann kann eine Maschine, die auf 30.000 Fuss (oder 9.000 Meter) Höhe fliegt, noch bis zu 100 Meilen (= 170 Kilometer) in der Luft segeln und eine Notlandung einleiten. Und zuletzt wollen wir noch mit einer modernen Legende aufräumen: Falls du befürchtest, dass jemand während des Fluges die Türen öffnet, vergiss es: Die Türen sind verriegelt, und der Druckunterschied zwischen der Kabine und der Atmosphäre in der Luft macht es unmöglich, sie zu öffnen.
3. LADE DIR EIN PAAR APPS HERUNTER
Es gibt für alles im Leben eine App, da macht auch die Flugangst keine Ausnahme: Die SOAR app unterstützt dich vor dem Flug, währenddessen, und auch noch danach. Sie bietet Videos, Informationen über Turbulenzen, einen Fliehkraftmesser, Wettervorhersagen und vieles andere. Wenn du Statistiken lieber hast, dann schaue dir die Am I Going Down App an, mit der du genau das tun kannst, was der Name verspricht: Du gibst deine Fluginformationen ein, und die App sagt dir, wie wahrscheinlich ein Absturz ist. Das mag ein wenig makaber klingen, aber da Flugzeugabstürze so extrem selten sind, kann es tatsächlich helfen, ganz genau zu sehen, wie unwahrscheinlich es ist, dass dein Flieger abstürzt. Es kann sehr ermutigend sein, wenn die Am I Going Down App dir zum Beispiel sagt: Wenn du von London nach New York fliegst, dann liegt die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes bei circa 1 in mehr als 5,3 Millionen. Um auf genau dieser Route bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, müsstest du die Strecke jeden Tag fliegen, und zwar genau 14.716 Jahre lang.
4. LENKE DICH AB
Je weniger Zeit du damit verbringst, dir Sorgen über mögliche Risiken zu machen, jedes Geräusch haarklein zu analysieren und die Flugbegleiter ängstlich zu beobachten, desto besser. Deshablt ist das auch der wichtigste der Flugangst-Tpps: Lies, spiele Spiele, geniess die grosse Auswahl an Filmen und höre deine Lieblingsmusik, dann vergeht die Zeit tatsächlich wie im Flug. Falls sich nichts davon für dich reizvoll anhört, kannst du natürlich auch einfach schlafen und essen.
5. MACHE ENTSPANNUNGSÜBUNGEN
Selbst wenn du gar keine Flugangst hast, reichen manchmal schon die schmalen Sitze und die fehlende Beinfreiheit, um sich gestresst zu fühlen. Daher können Entspannungs- und Meditationsübungen sehr nützlich für jeden Fluggast sein. Google (oder suche im App Store) und lade dir Übungen herunter oder drucke die entsprechenden Anleitungen aus, damit du sie jederzeit griffbereit hast und dich selbst bei Start und Landung damit beschäftigen kannst. Wenn die Lampe für den Sicherheitsgurt nicht leuchtet, solltest du immer mal wieder die Beine (und andere Körperteile) bewegen, aufstehen und ein paar Schritte im Gang machen.
6. REDE MIT DER CREW ODER DEN MITREISENDEN
Manchmal hilft es schon, seinen Nebensitzern oder den Flugbegleitern zu sagen, dass man Flugangst hat. Sage ihnen, was sie tun können, um dir den Flug zu erleichtern: Vielleicht willst du einfach in Ruhe gelassen werden, benötigst von Zeit zu Zeit eine Erinnerung, tief durchzuatmen, oder du hättest gerne einen Zuhörer, dem du erklären kannst, wovor genau du Angst hast. Flugbegleiter haben Erfahrung darin, Passagiere mit Flugangst, Nervosität und Beklemmungsgefühlen zu beruhigen. Nur bei Start und Landung können sie dir vielleicht nicht behilflich sein, aber in diesen Momenten können deine Sitznachbarn ebenso hilfreich sein.
7. STELLE DICH DEINER ANGST MIT PROFESSIONELLER HILFE
Workshops und Therapiesitzungen können dir helfen, das Problem mit professioneller Hilfe anzugehen, ob es sich um nervöse Unruhe oder Klaustrophobie handelt. Viele Fluggesellschaften bieten sogenannte Konfrontationstherapie an, um ihren Passagieren zu helfen, sich der Flugangst zu stellen: Man kann Kurse besuchen, in denen man unter anderem lernt, was während eines Fluges hinter den Türen des Cockpits vorgeht, und ein tatsächlicher Flug gehört auch mit zum Programm. Sich seinen Ängsten zu stellen und ihnen direkt ins Gesicht zu blicken ist manchmal die beste Therapie und somit auch das Beste Mittel gegen Flugangst.
8. KONZENTRIERE DICH AUF DAS, WAS DICH AM ENDE DES FLUGES ERWARTET
Denke an die wunderbaren Tapas-Bars, die du in Barcelona entdecken kannst, das köstliche Sushi, das du in Tokio verschlingen wirst, und den Kaffee, den du serviert bekommst, während du mitten in Notting Hill sitzt und die vielen Menschen beobachtest, die auf den Strassen unterwegs sind … All das erwartet dich am Ende der Reise, vor der du dich so fürchtest – und all das wird diese Reise wert sein, das weist du doch tief im Innern bereits selbst.