Wie Instagram das Reisen verändert
Wenn junge Menschen einen Auslandsaufenthalt anstreben, dann tun sie das primär aus der Motivation heraus, Berufserfahrung zu sammeln, sich weiterzubilden oder fremde Sprachen und Kulturen kennenzulernen.
Beliebt sind bei jungen Erwachsenen (insbesondere nach der Matura) vor allem Sprachaufenthalte in ferne Ländern und Reisen zu den schönsten Plätzen der Welt. Wo es hingeht, bestimmt dabei heutzutage immer häufiger das soziale Netzwerk Instagram, auf dem Reiseblogger und Influencer Fotos und Videos von ihren Urlauben und Erfahrungen im Ausland posten.
Schliesslich wecken coole Bilder aus exotischen oder trendigen Destinationen die Lust aufs Reisen: auch in Länder oder Regionen, denen man zuvor wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat.
Instagram als Massenmedium und beliebte Plattform für Reiseblogger
Der zum sozialen Netzwerk Facebook gehörende Bilder- und Videodienst Instagram hat in Anbetracht seiner steigenden Nutzerzahlen, die aktuell bei einer Milliarde Menschen weltweit und rund 2,5 Millionen in der Schweiz liegen, die Medienlandschaft und die Art, wie wir Informationen und Inhalte konsumieren, nachhaltig verändert.
In der Schweiz wird der grösste Anteil der Instagram-Nutzer mit rund 60 Prozent von den unter 35-Jährigen gestellt.
Wirft man einen Blick auf die Content-Ebene, also diejenigen Inhalte, die auf Instagram besonders gut ankommen, so mischt eine Kategorie ganz weit vorne mit und zwar die des Reisens.
Egal ob du gerade auf der Suche nach den Orten mit der besten Instagramability bist oder du gemeinsam mit deinen besten Freunden dich im Gruppen-Selfie-Modus mit der Frontkamera spielst, eines ist klar: Instagram verändert die Art und Weise wie wir Reisen.
Bei den Nutzern kommen vor allem Inhalte von Profilen, die vorwiegend Reisebilder und -videos posten, exzellent an. Dabei gilt die Devise: Je besser und spektakulärer die Bilder oder Filme, desto mehr Likes, Kommentare und Follower sind generierbar.
Zahlreiche Instagram Spots in der Schweiz und weltweit populär
Inzwischen hat Instagram zu einem disruptiven Umbruch in der Reisebranche geführt und zwar auf zweierlei Ebenen:
Bei denjenigen, die selbst Content Creator sind und entsprechende Inhalte hochladen
Bei den Followern, die z.B. eine Inspirationsquelle für den nächsten Urlaub suchen
Aktuell haben sich weltweit regelrechte Instagram-Fotospots herauskristallisiert, die nahezu täglich von angehenden Influencern und Touristen überlaufen werden. Ein so weit schweifender Blick ist aber auch gar nicht erforderlich, denn auch in der Schweiz gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Spots, die durch populäre Posts auf Instagram berühmt geworden sind. Anbei eine kleine Auswahl:
Lauterbrunnen m Berner Oberland
Die Schipfe in Zürich
Der Crestasee in Graubünden
Das Matterhorn
Fotos von heissbegehrten Spots teils nur mit langer Wartezeit
Die Kehrseite der Medaille ist indes, dass teilweise lange Warteschlangen vor beliebten Spots irgendwo mitten im Nirgendwo in der Wildnis existieren, die durch Instagram erst bekannt und vorher kaum bereist worden sind.
Ein Beispiel dafür ist ein mittlerweile berühmt gewordener Felsvorsprung in Norwegen namens Trolltunga. Das typische Instagram Bild zeigt einen vermeintlich einsamen aber auffällig bunt gekleideten Menschen, der alleine auf einem Felsen steht und seinen Blick über die atemberaubende Gebirgswelt schweifen lässt.
Was das Bild hingegen nicht zeigt: die Schlange von Menschen hinter der Kamera, die nur darauf warten, nahezu dasselbe Bild für ihre Instagram Story zu machen.
Klar ist somit: Gerade, wenn es um Instagram geht, ist nicht immer alles authentisch und real. Wer es dagegen schafft, einzigartige Inhalte mit Wiedererkennungswert zu kreieren, der kann mit Instagram und dem Reisen so erfolgreich werden, dass er seinen Traum wahrmachen kann: Vom Reisen zu leben.