Nach der Matura sind viele Schulabgänger ratlos darüber, was ihr nächster Schritt sein soll. Ein Studium beginnen, ein Zwischenjahr einlegen oder lieber doch gleich in die Berufswelt eintauchen? Wenn auch du dir über deine Möglichkeiten nach der Matura unsicher bist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Von Praktikum und Berufsbildung bis hin zu den Dauerbrennern Studium und Auslandsaufenthalt – wir haben die beliebtesten Wege, die Maturanten einschlagen, für dich zusammengefasst.
Das Studium ist wahrhaftig ein Klassiker und zählt für viele zu den beliebtesten Möglichkeiten nach der Matura. Dies liegt vor allem daran, dass ein Bachelor- oder auch Master-Abschluss für viele Arbeitgeber mittlerweile ein Muss ist. Die Zeiträume für das Studienjahr in der Schweiz sind einheitlich geregelt.
Das Herbst- bzw. Wintersemester beginnt Mitte September und dauert bis Mitte Dezember. Das Frühjahrs- bzw. Sommersemester beginnt Ende Februar und dauert bis Ende Mai. Bei den meisten Studiengängen ist der Studienbeginn jedoch nur im Wintersemester möglich.
Es ist daher ratsam, sich rechtzeitig über Möglichkeiten und vor allem auch über die Bewerbungsschlüsse der einzelnen Hochschulen zu informieren. Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist in der Regel der 30. April, und für das Sommersemester der 30. November eines Jahres. Es gibt jedoch immer mehr Studiengänge, die von diesen eher allgemeinen Bewerbungsfristen abweichen.
Dies ist vor allem bei Studienfächern, die eine Zulassungsbeschränkung haben und womöglich auch das Bestehen eines Eignungstests voraussetzen, der Fall. In diesen Fällen ist der Bewerbungsschluss meistens schon etwas früher angesetzt. Da die Bewerbungsfristen auch von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sein können, ist es wichtig, sich rechtzeitig sich über die Zulassungsbedingungen und -fristen der Zielhochschule zu informieren.
Das Studienangebot sowie die Hochschullandschaft in der Schweiz sind vielfältig. Je nachdem, welches Fach man studieren möchte, steht als allererstes die Wahl der richtigen Hochschule an. In der Schweiz unterscheidet man in 3 Hochschultypen: Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Sie alle bieten Bachelor- und Masterstudiengänge für die unterschiedlichsten Studienfächer an.
Die Universitäten in der Schweiz bieten mehr als 500 Studiengänge in über 100 Fachrichtungen, wie z. B. Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik, Ingenieurswissenschaften, Psychologie, Sport und Architektur an. Die Studiengänge an einer Uni zeichnen sich dadurch aus, dass die Lehrinhalte eher abstrakt sind. Die Forschung steht hier im Vordergrund.
Bei einem Studium an einer Fachhochschule in der Schweiz stehen einem ca. 300 Studiengänge in Fachrichtungen wie Chemie und Life Science, Land- und Forstwirtschaft, Design, Gesundheit, Soziale Arbeit, Theater und Musik zur Wahl. Das Studium an einer Fachhochschule unterscheidet sich von einem universitären Studium dadurch, dass es sich um ein anwendungsorientiertes Fachstudium handelt – hier steht die Praxis im Vordergrund.
Der dritte Hochschultyp in der Schweiz ist die Pädagogische Hochschule. Die Pädagogischen Hochschulen sind spezialisiert auf die Lehrerbildung in der Schweiz.
Du weisst noch gar nicht, was du studieren sollst? Dann geht es dir wie vielen anderen frisch gebackenen Maturanten. Als Lösung bieten mittlerweile viele Universitäten noch während der Schulzeit ein sogenanntes Probestudium an. Dieses Angebot richtet sich meist an Schüler, die kurz vor der Matura stehen, und sich einen ersten Eindruck über das Leben und Lernen an einer Uni verschaffen wollen.
Das Probestudium erlaubt es Schülern, an verschiedenen Vorlesungen und auch Seminaren teilzunehmen, um so den Uni-Alltag richtig kennenzulernen. Gleichzeitig hat man durch ein Probestudium auch die Möglichkeit, mehrere Fächer intensiv kennenzulernen. Ebenso kann man sich einen ersten Eindruck von den verschiedenen Hochschulen verschaffen. Immer noch unentschlossen? Weitere hilfreiche Informationen rund um das Thema Studium bietet der online Studienführer von berufsberatung.ch.
Wenn du dich erst einmal für ein Studium nach der Matura entschieden hast, musst du dich natürlich nicht zwingend an einer Hochschule in der Schweiz bewerben. Mittlerweile entscheiden sich auch viele junge Leute dafür direkt den Sprung ins Ausland zu wagen um, dort zu studieren. Ein Auslandsstudium bringt zahlreiche Vorteile mit sich, da es dir nicht nur erlaubt, deine Fremdsprachkenntnisse gezielt zu verbessern, sondern auch eine fremde Kultur kennenzulernen und wichtige interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Ein duales Studium oder die Ausbildung an einer Berufsakademie sind weitere beliebte Möglichkeiten, die immer mehr Abiturienten nach ihrer Schulzeit in Betracht ziehen. Diese Formen des Studiums zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Verbindung einer Ausbildung im Betrieb mit einem Studium an einer Fachhochschule bzw. an einer Berufsakademie verbinden.
In einem meist 3-monatigen Rhythmus wechselt man bei dieser Studien- bzw. Ausbildungsform zwischen der praktischen Ausbildung im Unternehmen und dem begleitenden, theoriebezogenen Studium an einer Fachhochschule.
Ein duales Studium und die Ausbildung an einer Berufsakademie sind also um einiges praxisbezogener als ein reguläres Studium an einer Universität. Vor allem im Bereich Gesundheitswesen ist dies eine sehr beliebte Form der Ausbildung und ein guter Karriereeinstieg, da hier die Vermittlung von betriebswirtschaftlichem Wissen und Management Skills mit sehr praxisbezogenen Aspekten des Berufs, wie z. B. der Krankenpflege, verbunden werden.
Für all diejenigen, die sich noch unsicher sind, welche Richtung sie beruflich einschlagen möchten, sind Praktika der ideal Weg, um sich einen Einblick in verschiedene Berufe und Firmen zu verschaffen. Ebenso sammelt man schon einmal Arbeitserfahrung, was bei späteren Bewerbungen oft zum Vorteil gegenüber Mitbewerbern gewertet werden kann. Praktika nach der Matura sind also nicht nur eine ideale Orientierungshilfe, sondern auch eine gute Vorbereitung auf die Arbeitswelt, die den Berufseinstieg meist vereinfachen.
Ein Auslandspraktikum nach der Matura, wie es zum Beispiel von EF angeboten wird, ermöglicht es Praktikanten, gleichzeitig Auslandserfahrung zu sammeln und Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern - zwei wichtige und heutzutage häufig gefragte Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt.
Du hast schon während der Schulzeit festgestellt, dass dir das ständige, sehr theorie-lastige Lernen nicht sonderlich liegt? In diesem Fall ist eine klassische Berufsbildung nach der Matura vermutlich die passende Möglichkeit für dich.
Eine Berufsbildung zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Vermittlung von theoretischem Wissen mit der Aneignung von praktischen Fähigkeiten verbindet. Die Berufsbildung findet zu etwa 80% im Betrieb und zu 20% in der Berufsschule statt. Ergänzt wird sie durch sogenannte überbetriebliche Kurse, die von den jeweiligen Berufs- und Branchenverbänden festgelegt und durchgeführt werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Sekundarstufe entscheidet sich in der Schweiz ein Grossteil der Maturanten, ca. ⅔, für eine solche duale berufliche Ausbildung.
Derzeit gibt es in der Schweiz rund 230 anerkannte Lehrberufe, aus denen man auswählen kann. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Beruf und Branche zwischen zwei und vier Jahren. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser sogenannten beruflichen Grundbildung erhält man ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ), welches die zuvor vom Berufsbildungsamt und dem jeweiligen Gewerbeverband definierte fachliche Reife bestätigt.
Nicht nur die Ausbildungsdauer sondern auch der Lehrlingslohn variiert je nach Beruf und Branche. Zu Beginn der beruflichen Grundbildung beträgt er nur einige hundert Schweizer Franken, jedoch steigt dieser mit jedem weiteren Jahr der Ausbildung an. Im letzten Jahr der Lehre verdienen Auszubildende meist bis zu einem Viertel des Lohns eines ausgelernten Mitarbeiters. Wie auch die Dauer der Berufsbildung und die Lehrinhalte werden auch die Löhne von den jeweiligen Branchen festgelegt und sind vom Amt für Berufsbildung des jeweiligen Kantons abgesegnet.
Wenn man sich nach der Matura für eine Ausbildung entscheidet, steht die konkrete Berufswahl also an erster Stelle. Bevor man eine Entscheidung trifft, ist es daher ratsam, sich ausreichend über mögliche Berufe und Branchen zu informieren. Viele hilfreiche Informationen rund um das Thema Berufsbildung und Berufswahl findest du zum Beispiel beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und auch hier. Es ist sicherlich auch hilfreich, ein oder mehrere Berufspraktika zu absolvieren bevor man eine endgültige Entscheidung trifft, da man dabei einen guten Einblick in den jeweiligen Beruf erhält.
Viele Maturanten sehnen sich nach ihrem Abschluss danach, ins Ausland zu gehen, um dort neue Länder zu erkunden und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Viele sehen die Zeit im Ausland auch als kleine Auszeit vor dem Studien- oder Karrierestart. Eine Verschnaufpause sozusagen, in der man endlich genügend Zeit hat, um sich über seine Zukunftspläne klar zu werden.
Ein Zwischenjahr nach der Matura ist genau das Richtige für dich, wenn du deine gewohnte Umgebung für eine Weile verlassen willst, neue Lebenserfahrungen sammeln und selbstständiger werden möchtest. Die Möglichkeiten hierfür sind fast unbegrenzt. Dennoch entscheiden sich viele dazu, die Auszeit zu nutzen, um sich sozial zu engagieren, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, oder berufliche Erfahrungen zu sammeln. Zu den beliebtesten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt zählen die folgenden Optionen: